08.09.22

Die Überlebenden – trockenheitsresistente Stauden

Die derzeitige Trockenheit macht jeden Natur- und Gartenfreund einfach nur noch traurig. Man kann die Wetterberichte mit den abstrusen Adjektiven „freundlich und sonnig“ nicht mehr hören. Was sitzen da für Leute hinter ihren Mikros, haben die keinen Garten, keinen Wald und keine Felder vor der Haustür?

Wir sind zwar dank zweier Brunnen und einem Bewässerungssystem in der Lage so ziemlich alles zu gießen, was gerade schlappt, aber auch wir wollen und müssen unsere Schaupflanzungen und natürlich unsere Pflanztipps dem derzeitigen Wetter und der Klimakatastrophe, in der wir stecken, anpassen. Wir beobachten genau, was gerade überlebt, ohne oder nur mit minimalstem Gießeinsatz.

Darum geben wir Ihnen hiermit eine vorläufige Liste an die Hand mit Stauden, die trotz allem nach Wochen ohne Regen gut aussehen.

Voller Bewunderung stehe ich vor den verschiedenen Wolfsmilchgewächsen…..die frühe Euphorbia polychroma, die feine Steppenwolfsmilch, überhaupt: Steppenpflanzungen scheinen kein bloßer optischer Trend, sondern eine zwingende Notwendigkeit zu werden. Natürlich gehören dazu auch sämtliche Steppensalbeisorten (Salvia nemorosa), typische Präriegräser, wie das Federgras (Stipa) oder der Blaustrahlhafer (Helictotrichon), Rutenhirsen (Panicum) und Pfeiffengräser (Molinia).

Schon immer eine meiner Lieblingspflanzen für den Herbst: Die Bergminnze (Calamintha nepeta), ein Insektenmagnet. Einziger Nachteil: Sie treibt recht spät im Frühjahr aus. Und nun noch eine Neuentdeckung, die sich desselben deutschen Namens, Bergminze, bedient: Pycnanthemum mit weißer Blüte und filigranem Laub. Grundsätzliche Regeln für trockenheitsverträgliche Stauden: Graulaubiges, behaartes oder filgranes Laub, Eigenschaften, die die Verdunstung reduzieren.

Wunderbar auch das gelbblütige Mädchenaugen (Coreopsis verticilata) , das Schleierkraut (Gypsophila) und die Blauraute (Perovskia). All diese kümmert der Wassermangel anscheinend nicht. Bei den Storchschnäbeln kommt besonders der schlitzblättrige Blutstorchschnabel (Geranium sanguineum) mit dem Regenmangel zurecht.

Auch diverse Astern scheint die Extremsituation nicht zu kümmern: Die gelbe Goldhaaraster (Aster linosyris), ebenso wie die weiße Hochlandaster (Aster ptarmicoides) sehen tiptop aus. Selbst die Kissenaster (Aster dumosus) in meinem Garten, noch kurz vor der Blüte und noch nicht gegossen, steht gut da.

Wir werden uns umstellen, Beete neu gestalten müssen mit diesen überlebensfähigen Stauden, denn wer verbringt seine Zeit schon am liebsten mit Gießen?

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Hier eine kleine Liste verschiedener Überlebender auf unseren Schauflächen, die auch hier im Shop zu finden sind: